Die Möglichkeit, ein Spiel auch online mit oder gegen real existierende Mitspieler zu spielen, wird in der Gamesbranche immer mehr zum entscheidenden Erfolgskriterium. Nun soll beim Gaming auch der Community-Aspekt ausgebaut werden.
Wenn es um die Erfolgsaussichten einer aktuellen Computer- oder Videospielveröffentlichung geht, ist die Integration eines umfassenden Online-Mehrspielermodus heute ein absolutes Muss. Die Entwicklerstudios haben diesen Trend bereits erkannt und räumen entsprechenden Features in ihren Games-Produktionen einen immer höheren Stellenwert ein. Wohin die Reise in Zukunft gehen könnte, zeigt das aktuelle Beispiel des US-Publishers Activision, der mit "Call of Duty Elite" einen neuartigen Online-Service für seine Ego-Shooter-Serie vorgestellt hat, der die Mehrspieler-Erfahrung signifikant erweitern und eine neue Stufe der sozialen Vernetzung unter den Gamern einläuten soll.
"Der durchschnittliche 'Call of Duty'-Spieler verbringt täglich 58 Minuten im Multiplayer des Spiels", erklärt Activision-CEO Eric Hirshberg. Das sei mehr als andere User im Durschnitt täglich in Social Networks verbringen. "Im Moment gibt es aber nur wenige Möglichkeiten, diese soziale Community zu vereinen." Mit "Call of Duty Elite" könnten sich die Spieler ausgiebiger vernetzen als je zuvor. "Zum Beispiel erlaubt es das System, sich mit Freunden und Leuten mit ähnlichen Fähigkeiten, aus der gleichen Stadt oder mit gleichen Interessen zu vernetzen. Auch können Spieler kompetitiven Clans oder sozialen Gruppen beitreten oder selbsterstellte Inhalte hochladen, anschauen und kommentieren", so Hirshberg.
Spiele- vs. Social Communitys
Mit dem neuen Online-Dienst, der von seinem Ansatz her stark an soziale Communitys erinnert, greift Activision eine tiefergehende Umwälzung in der Gaming-Szene auf. "Das Bild des klassischen Spielers hat sich gewandelt. Die Hersteller haben es nicht mehr mit vorwiegend jungen Menschen zu tun, die alleine vor ihrem Bildschirm sitzen, sondern mit einem bunten Mix aus verschiedenen Altersgruppen, die sich neben dem Spielen auch mit anderen Usern austauschen und vernetzen wollen", stellt Branchenkenner Hans Solar gegenüber pressetext klar.
Vor diesem Hintergrund sei der Start von "Call of Duty Elite" sicherlich eine "logische Konsequenz" der Entwicklung. Die Games-Firmen wollen nach Meinung von Solar die Befriedigung der Online-Wünsche der Spieler nicht sozialen Plattformen überlassen und versuchen daher, ihre eigenen Communitys zu etablieren. "Es wird sicher spannend zu beobachten, für welche Seite sich die Nutzer entscheiden werden."
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